Dein Weg zum:zur Clear the Air Facilitator

Wenn dich der CTA-Ansatz anspricht und du Lust hast, selbst CTA-Sessions und CTA-Team-Meetings in Organisationen moderieren zu lernen, gibt es aktuell einen zweistufigen Prozess.

Zuerst durchläufst du eine CTA-Facilitator Ausbildung, zum Beispiel diese hier. Dann, nach einer Praxisphase, in der du Fälle sammelst, durchläufst du den Zertifizierungsprozess.

Stufe 1: CTA-Facilitator-Ausbildung

CTA Facilitator-Ausbildungen umfassen bisher insgesamt 25 Ausbildungstage, bestehend aus zwei Tagen CTA-Intro-Workshop oder einem Äquivalent davon, sowie 23 Tage CTA Facilitator Training. Inhaltlich gibt es dabei einiges an Überschneidung mit GFK-Jahresausbildungen sowie Mediationsausbildungen auf Basis der Gewaltfreien Kommunikation.

Es gibt jedoch durch die Ausrichtung auf die Arbeit in Organisationen auch deutliche Unterschiede. (Mehr dazu im Newsletter-Artikel über die 7 Kernfähigkeiten eine:r CTA-Facilitator.)

Wenn du eine CTA-Facilitator-Ausbildung durchlaufen hast, berechtigt dich das, den Titel "CTA-Co-Facilitator" zu führen. Damit darfst du ganz offiziell:

  • Bilaterale CTA-Sessions moderieren

  • CTA-Team-Meetings und CTA-Townhall-Meetings moderieren – wobei wir dir gerade in den ersten 1-2 Jahren deiner Praxis dringend empfehlen, diese nur im Tandem mit eine:r anderen CTA-(Co-)Facilitator zu moderieren.

  • 1-2-tägige Intro-Workshops zum CTA-Ansatz anbieten.

Wir arbeiten auch aktuell an einer kürzeren Quereinsteiger:innen-Ausbildung für Menschen, die schon als GFK-Trainer:innen arbeiten. Wenn dich das prinzipiell interessiert, schreib uns.

Stufe 2: CTA-Facilitator-Zertifizierung

Wenn du offiziell den Titel CTA-Facilitator führen können möchtest, dann kannst du zusätzlich zur Ausbildung den Zertifizierungsprozess durchlaufen. Dafür brauchst du vier dokumentierte Fälle, die dann in einem Supervisionstag gemeinsam durchbesprochen werden. Für einen Supervisionstag kommen 4 CTA Co-Facilitators und 2 CTA-Ausbilder:innen zusammen, sprechen die Fälle durch und geben sich gegenseitig Feedback.

Dabei gibt es keine Prüfung der Fähigkeitenlevels. Dir wird also kein bestimmter Fähigkeitenstand bescheinigt, sondern rein die supervidierte Praxis.

Die bisher einzigen Gründe, (noch) nicht die Zertifizierung zu erlangen sind jedoch folgende:

  1. Wenn du keine regelmäßige Praxis im Umgang mit Roten Knöpfen hast (s. den entsprechenden Absatz im Dokumentationsleitfaden).

  2. Wenn du aktuell noch einen ungeklärte Konflikt mit eine:r CTA-Facilitator oder eine:r CTA-Ausbilder:in hast.

Mit Absolvieren des Supervisionstages bist du Teil der "CTA Crew", das ist unser Arbeitstitel für den organisationsübergreifenden Zusammenschluss von CTA-Facilitators und CTA-Ausbilder:innen. (Die aktuelle Rollenstruktur davon kannst du hier sehen.)

Damit ergeben sich dann für dich folgende Rechte und Pflichten:

Pflichten:

  • Immer wieder Teilnahme an inhaltlichem Austausch (mind. 1-2 im Jahr)

  • Commitment, für Konfliktklärungen innerhalb der CTA Crew zur Verfügung zu stehen (wenn jemand eine Spannung mit mir hat) – inkl. Commitment, sich finanziell an pot. entstehenden Kosten einer solchen Klärung zu beteiligen.

  • Akzeptanz dessen, was in der CTA Crew strukturell neu gestaltet & weiter entwickelt wird, wissend, dass ich mich da einbringen kann und die Governance transparent und veränderbar ist

Rechte:

  • Alle obigen Rechte eine:r CTA-Co-Facilitator.

  • Du darfst den Titel CTA-Facilitator für mind. 3 Jahre führen. (Rezertifizierungsmodus ist noch nicht geklärt – s.o.)

  • 1-4-tägige Intro-Workshops zum CTA-Ansatz anbieten.

  • Wenn du möchtest, können du und deine CTA-Workshops auch auf dieser Website verlinkt werden

Finanzielles:

Die Teilnahme am Zertifizierungsprozess kostet dich 1.250€ netto.

Die Mitgliedschaft in der CTA Crew ist aktuell nicht mit finanziellen Beiträgen verknüpft. (Siehe dazu auch die aktuelle Vereinbarung zu Ressourcenflüssen.)

Warum überhaupt eine Zertifizierung und wieso in dieser Form?

Unser Anliegen hinter diesem Prozess ist es, so gut es geht, eine Qualitätssicherung zu schaffen für Menschen, die CTA Sessions und Meetings moderieren. Wir möchten ein "Label" für CTA-Facilitator, bei dem alle CTA-Facilitator sich wohl fühlen damit, dass die anderen CTA-Facilitator dieses Label auch führen

Wir können und wollen aktuell nicht überall hinterher telefonieren, wo Menschen ohne unser Wissen CTA-Team-Meetings mit sehr unterschiedlicher Qualität moderieren. Wir möchten aber, dass wenn Organisationen sicher sein wollen, dass sie eine kompetente CTA-Moderation bekommen, dass sie sie hier finden. (Eine Orientierung dazu, was wir als Qualitätsmerkmale eine:r CTA-Facilitator:in sehen, findest du hier.)

Außerdem geht es uns darum, eine lebendige Community of Practice zu kultivieren. Die zentrale Forschungsfrage im CTA-Ansatz ist, wie wir es schaffen, Organisationskulturen zu schaffen, in denen Menschen sich empathisch, ehrlich und auf Augenhöhe begegnen, und in denen alle zwischenmenschlichen Spannungen rasch angesprochen und zu allseitiger Zufriedenheit geklärt werden.

Dazu haben wir schon einiges an Erfahrungen, aber das Lernen hört nie auf. Es gibt so viele unterschiedliche Organisationskulturen und -kontexte. Was in der einen Organisation super funktioniert, funktioniert in der anderen überhaupt nicht. Dazu brauchen wir den aktiven Austausch untereinander. Das Zusammenlegen von unterschiedlichen Erfahrungen, das gemeinsame Bewegen von Fragen und Herausforderungen aus der Arbeit. Der CTA-Ansatz ist nicht "fertig" und wird es auch hoffentlich nie sein.

Gleichzeitig sind Zertifizierungsprozesse durchaus mit Risiken verbunden. Prüfungssituationen können es schwer machen, eine wirklich realistische Einschätzung der zu prüfenden Fähigkeiten zu erlangen. Es kann auch bei den Ausbilder:innen das Risiko einer Selbstüberschätzung bzw. Ego-Trips geben. ("Ich weiß doch, wo du WIRKLICH stehst, und lass mich dir mal RICHTIG Feedback geben!")

Zertifiziert werdende können auch entweder in die Unterwerfung kippen ("dein Urteil ist für mich die ultimative Wahrheit, oh weise:r CTA-Guru"), oder in die Rebellion ("Ich lass mir von euch garnichts sagen, und überhaupt seid ihr ja noch voll im blauen Meme, wenn ihr glaubt, dass eine bewertende Zertifizierung von oben herab irgendwas mit der CTA-Haltung zu tun hat!").

Deswegen haben wir – inspiriert von der Loop-Coach-Zertifizierung – den Prozess beschränkt auf eine Ausbildung, kombiniert mit einem optionalen Super-/ und Intervisionstag, an dem dokumentierte Fälle durchgesprochen werden. Auch das kann sich, entsprechend des Prinzips der lernenden Organisation, auch wieder verändern. Eine unserer Forschungsfragen als CTA Crew ist eben auch, was ein hilfreicher Modus der Qualitätssicherung und Zertifizierung ist. Du kannst dir vorstellen, dass wir das auch bisher schon ziemlich kontrovers diskutiert haben. 😉

Und warum für die Zertifizierung zahlen?

Für eine lebendige CTA Crew brauchen wir Menschen, die aktiv mitgestalten. Der finanzielle Beitrag zum Zertifizierungsprozess hat die Funktion, dass du dir klar wirst: "Will ich CTA wirklich zu einem relevanten Teil meiner Tätigkeit machen? Hab ich Lust darauf und bin ich committed, Teil dieses gemeinsamen Lern- und Erkenntnisprozesses zu sein?"

Hinter dem finanziellen Beitrag steckt weiters die Intention, auch langfristig CTA-Ausbilder:innen im Zertifizierungsprozess halten, die so einen Supervisionstag auch gut anderweitig zu ähnlichen Tagsätzen verkaufen könnten. Die CTA-Arbeit hat auch einen wirklich relevanten ökonomischen Wert für Organisationen, sie ist kein "nice to have" wo man einfach mal netter ist zueinander. Dem wollen wir damit entsprechen, und schon jetzt die Weichen dafür stellen, dass es auch für erfahrene Berater:innen Sinn macht, sich langfristig in der CTA Crew zu engagieren.

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